Aachener Friede

  • Brockhaus Konversations-Lexikon

Aachener Friede. Der erste Friede von Aachen beendete 1668 den Devolutionskrieg (s. d.) Ludwigs XIV. gegen Spanien. Ludwig mußte in dem zu Aachen 2. Mai 1668 unterzeichneten Frieden die Freigrafschaft Burgund und die andern eroberten Lande wieder herausgeben und sich mit einer Anzahl fester Plätze in Flandern und in Hennegau, wie Lille, Charleroi, Tournay, Oudenarde, begnügen. Der zweite A. F. beendete den Österreichischen Erbfolgekrieg (s. d.). England und Holland schlossen 30. April 1748 einen Präliminarvertrag mit Frankreich ab, worauf 18. Okt. 1748 der Definitivfriede unterzeichnet wurde, dem 23. Okt. Österreich beitrat; auch Preußen, Sardinien, Spanien und Genua schlossen sich dem Frieden an. Es wurde für Österreich die Pragmatische Sanktion (s. d.), für Preußen die Erwerbung Schlesiens, für das Haus Hannover die brit. Thronfolge gewährleistet. Der Besitzstand der Mächte, wie er vor Ausbruch des Krieges gewesen, wurde im allgemeinen zur Grundlage des Friedens bestimmt; doch mußte Österreich die ihm im Wiener Frieden 1735 für Neapel und Sicilien zugesprochenen Landschaften Parma, Piacenza und Guastalla abtreten; sie kamen als eine weitere span. Sekundogenitur in Italien an den Infanten Don Philipp. Maria Theresia erhielt dafür die von Frankreich eroberten Niederlande zurück. - Vgl. de Broglie, La paix d’Aix-la-Chapelle (Par. 1892).